Die Auswirkungen der Krise in „Novelle“ von Johann Wolfgang von Goethe

Abstract

Abstract: In diesem Beitrag wird Goethes Text „Novelle“ im Rahmen des Krisendiskurses analysiert und näher betrachtet. Bei Goethe geht es in erster Linie darum, dass die Novelle eine gesellschaftliche Gattung ist, von der man „mit Recht eine innere Konsequenz“ fordert. Außerdem charakterisiert er sie selbst als „eine sich ereignete unerhörte Begebenheit“. In der geordneten und kultivierten fiktionalen Welt der „Novelle“ wird die Stadt von Feuerflammen ergriffen, wodurch der alte gesellschaftliche Kontext erschüttert und die Sicherheit der bestehenden Welt in Frage gestellt wird. Weiterhin fordert der fürchterliche Vorfall das Menschliche im Menschen heraus, deswegen wird auch sein Einfluss auf die Entwicklungsprozesse der Figuren in der „Novelle“ beleuchtet. Es wird die ambivalente Bedeutung des Krisenbegriffs dargestellt, sowohl seine negative, vernichtende, als auch seine positive, errettende Funktion. Dieser Beitrag wird die Auswirkungen der zerstörerischen Macht des Feuers auf die handelnden Figuren untersuchen sowie die Wirkung der wunderbaren und unerhörten Begebenheiten auf sie. Somit kommen wir voraussichtlich der Antwort auf die Frage „Was bedeutet es ein Mensch zu sein?“ näher und gleichzeitig dem Hauptanliegen Goethes, den Menschen kennenzulernen.